Kristine Wedgwood-Benn — Kreatur

Text


NYMPHE
zeichnerisch - malerische Darstellungen
von Kristine Wedgwood-Benn

Text von Rita Strautmann zur Ausstellung NYMPHE
in der Galerie Raumcollage Bielefeld 2010/11

Eine Gruppe gesammelter Insektenhäute war Ausgangspunkt für die aktuellen zeichnerisch-malerischen Darstellungen von Kristine Wedgwood-Benn. Es ist ein Motiv, das die Künstlerin wegen seines Reichtums an Linien und Rhythmen reizt. Die Linie gleicht dabei einer Schwellensituation, in der etwas umschlägt, von einem Zustand in einen anderen.
In der Biologie werden die Larven einiger Insektenarten als Nymphen bezeichnet. Mythologisch handelt es sich bei Nymphen um anmutige Naturgottheiten, die als wohltätige Geister frei umher schweifen.
Wie Metaphern wirken die Arbeiten von Kristine Wedgwood-Benn, bei denen die Gedanken während der Betrachtung von einem Vorstellungsbereich in einen anderen übergehen. Die Insektenlarven als Objekte der Transformation werden eingefasst von individuellen Anverwandlungen der Natur. Es sind selbstgleiche, sich wiederholende Formen, die sich zu einem ornamentalen Geflecht verdichten. Eine Verwandlung von Chaos durch Bewegung hin zu einer neuen Ordnung.
Die Abbilder der winzigen Wesen überträgt die Künstlerin in teils großformatige wand- und raumfüllende plastische Entwürfe.
Es sind Schatten werdende Umformungen des Kreatürlichen in dunkler Tonigkeit mit klarer Neigung zur Monochromie. Eine Reduktion auf wenige Farbtöne und tiefgründige Transparenz zeichnen die Arbeiten aus.